Vor Ort · Was geht mich das an? No.6 - Augsburger Maxstraße

Warum ich in der Kirche bleibe

Wer sich in den Social Media als Katholik outet, bekommt nicht selten Gegenwind. Josef lässt sich davon aber nicht beirren und steht auch online zu seiner Kirche. Denn sie war für ihn immer Heimat – besonders damals, als er sich eine Zeit lang von ihr entfernt hat.

von Simone Zwikirsch · 26.08.2020

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Josef am Herkulesbrunnen in der Augsburger Maximilianstraße.

Die „Prachtstraße“ Augsburgs

Wir stehen in der Maxstraße in Augsburg. Das ist Augsburgs „Prachtstraße“, sagt man. Hier gibt es eigentlich alles: Läden, Restaurants, Bars, Clubs, Supermärkte, also alles, was man zum erfüllten Leben eigentlich brauchen kann. Und dennoch steht am Ende dieser Straße eine Kirche.

Doch was geht diese Kirche jetzt mich an?

Ich für meinen Teil, ich bin sehr gerne in der Kirche. Auch wenn das heißt, dass man sich auf Social Media zum Beispiel Anfeindungen aussetzen muss von Menschen, die das anders sehen, weil viele Leute glauben: „Kirche, das ist nur ein Verein von alten Männern, die irgendwo in so großen Gotteshäusern irgendwelche versteckten Rituale feiern, die kein Mensch mehr so richtig versteht.“

Aber Kirche, das ist so viel mehr als das. Kirche, das ist der katholische Kindergarten, wo die Kinder hingehen, das ist die alte Oma, die jeden Tag zum Rosenkranzgebet geht. Kirche ist eine unfassbare Bandbreite.

Für mich persönlich kann ich sagen: Kirche ist für mich Heimat. Da, wo ich aufgewachsen bin. Da, wo ich ministrieren durfte. Eine Heimat, die mich auch dann nicht losgelassen hat, als ich jahrelang nichts mit ihr zu tun haben wollte. Und, da wo man es mir – ganz wichtig – auch nicht übelgenommen hat, wo ich mal Jahre lang nicht mehr gekommen bin. Umso größer war dann die Freude bei den meisten, als sie mich wieder mal in der Kirche gesehen haben. In erster Linie aber ist Kirche der Ort, an dem man Gott suchen und Gott finden kann.

Es gibt mehr in diesem Leben

Es kann nämlich leicht sein, dass man mal hier in der Maxstraße abends unterwegs ist und – da nehm ich mich selber nicht raus – dass man sich verliert in diesen vielfältigen Angeboten und Optionen, die man hier hat. Und dann steht am Ende dieser Straße diese Kirche, die mit ihrem Kirchturm wie mit so einem Zeigefinger in den Himmel zeigt und sagt: „Hey, pass auf, es gibt mehr in diesem Leben als bloß das, was du hier kaufen kannst, was du links und rechts von dir siehst.“ Und so hab ich dieses „Mehr“ für mich entdeckt im Glauben, dass der Glaube das ist, was mir Richtung weist, was mir einen Sinn im Leben aufzeigt und mir ganz praktisch im Alltag einfach Kraft gibt.

Also ist die Kirche nun perfekt? Nein, natürlich ist sie nicht perfekt, weil ich bin auch nicht perfekt und solange ich in der Kirche dabei bin, kann sie nicht perfekt sein.

 

 

Ihr Glaube an Gott und #Jesus Christus ist das Thema fünf junger Christen (Credo Squad) aus dem #BistumAugsburg in unserer Reihe „Was geht mich das an?“. In persönlichen Glaubenszeugnissen beschäftigen sich die katholischen #Influencer zum Beispiel mit #DownPhasen im Leben, #Gottvertrauen oder #Wundern.

Die Videoreihe wurde von der Credo Squad selbst konzipiert und mit Unterstützung von https://www.credo-online.de/ und der Pressestelle des Bistums Augsburg umgesetzt. Die Akteure sind:

Ania – in Ausbildung zur Logopädin – IG: https://bit.ly/2B9qBHn
Daniel – Seminarist Priesterseminar Augsburg – IG: https://bit.ly/2XC7Un9
Iris – Theologiestudentin – IG: https://bit.ly/3d8EkMt
Josef – Seminarist Priesterseminar Augsburg – #derboivomseminar, IG: https://bit.ly/3gqFqoN
Lucia – Lehramtsstudentin – IG: https://bit.ly/2B9qBHn

Weitere Folgen findet ihr unter Vor Ort oder in der YouTube-Playlist der Credo Squad.