Ich liebe es, stundenlang vor einem Stück Brot in einem vergoldeten Stativ zu beten. Eucharistische Anbetung, für Materialisten totaler Quatsch. Für Katholiken aber ziemlich sinnvoll. Warum?
Befreiung aus Ägypten
Den Ursprung der Eucharistie finden wir in der Bibel. Im Alten Testament befreit Gott sein Volk aus der Sklaverei Ägyptens durch drei Dinge: (a) Durch seinen Propheten Mose, (b) durch die 10 Plagen hindurch, vor allem der letzten: dem Todesengel, dem alle Erstgeborenen zum Opfer fallen, die nicht das Paschalamm geopfert und gegessen haben. Und (c) er befreit das Volk auf dem Weg ins Gelobte Land durch das Rote Meer und 40 Jahren Wüste mit dem Manna.
Befreiung vom Tod
Im neuen Testament ist (a) Jesus der „neue Mose“. Er befreit die, die ihm nachfolgen, aus der Sklaverei der Sünde – heißt, dem Tod. Im neuen Testament ist Jesus außerdem (b) das neue Pascha-Lamm, „das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt“, und uns vom ewigen Tod befreit.
Und Jesus ist der, der uns (c) nach der Taufe mit der Eucharistie nährt auf unserem Weg ins volle Leben und in die volle Freiheit. Deshalb sagt Jesus auch: „Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist.“ (Joh 6,51). Das feiern wir bei jeder Heiligen Messe: Jesus wird gegenwärtig in Brot und Wein.
Eucharistische Anbetung
Wenn wir die Eucharistie empfangen, glauben wir, dass wir mit Christus eins werden und ewig leben. Bei der Anbetung – also wenn wir ihn in der geweihten Hostie betrachten – vertiefen wir in unserem Herzen das, was beim Empfang der Eucharistie geschieht.
Im Lauf der Zeit ist mir die Eucharistische Anbetung immer wichtiger geworden. Mir ist bewusst geworden, dass das der Ort ist, wo ich nichts tun muss, sondern Er alles tut. Ich muss einfach nur da sein und bereit sein, mich von ihm verwandeln zu lassen. Diese Haltung versuch‘ ich in meinen Alltag zu integrieren. So mache ich mir immer wieder bewusst, dass Gott alles in der Hand hat. Dass Er mir für das, was ich tu die Kraft gibt.
Redaktion: Raphael Schadt, Veronika Striegel
Kamera, Ton, Musik: Raphael Schadt
Schnitt: Rob Schatz