Manchmal fühle ich mich, als würde ich durch eine dunkle Nacht laufen.
Überall nur Abgründe. Ein Gefühl von Ersticken, ein Gefühl von Ertrinken.
Als würde ich auf des Meeres Grund sinken.
Allein mit meinen Ängsten. Einsam in der Trauer. Verzweifelt in Not.
Verlassen und vergessen. Konfrontiert mit Tod.
Die Trauer der Zeit.
Die Zeit von Leid.
In der Ferne ein Funke.
Auch wenn kein Mensch mich hört und niemand versteht,
was in meinem Herzen vorgeht,
so weiß ich doch, es gibt einen, der meinen Schmerz mit mir teilt.
Der Gott, der an meiner Seite verweilt
und die Trauer meines Herzens spürt,
er ist es, der am Ende alles zum Guten führt.
Ich klage mein Leid
über die Trauer der Zeit.
Er sieht mich an, mir wird es warm ums Herz.
Er leidet mit mir, er kennt und er fühlt meinen Schmerz.
Tränen auf seiner Wange, weil er mich so leiden sieht.
Und auch wenn am Ende nicht genau das geschieht,
was ich wollte,
so weiß ich, dass ich vertrauen sollte,
dass er es besser weiß und er die Fäden der Welt
in seinen Händen hält.
Er gibt nicht immer die Antwort,
die ich mir wünsche, und manchmal glaube ich, er schweigt und ist fort
und ich kann ihn nicht hören, aber eines Tages werde ich es sehen
und in jeder einzelnen Situation verstehen,
wie er so mein Herz geformt und bereitet hat für die wirklich wichtige Zeit:
Die Ewigkeit!
Es ist kein Vertrösten auf später, auf eine Zeit, die noch im Verborgenen liegt,
wir glauben, er hat über Tod und Sünde gesiegt.
Wir wissen, dass jetzt schon sein Reich anbricht,
besonders in einem Herzen, das vor Schmerz zerbricht.
Wie viel Segen
wird er denen geben,
die ihre Scherben vor seine Füße legen.
Er wird sie aus ihrem Grab erheben.
Wenn ich jetzt die Schmerzen spüre,
Herr, so bitte ich dich: führe
mich durch die dunkle Nacht in dein Licht.
Mit dir bei mir fürchte ich mich nicht.
Ich weiß, du trägst mich, lässt mich in schweren Stunden nicht allein.
An deiner Seite kann ich vollkommen glücklich sein.
Die Autorin hat dieses Gedicht in einer für sie sehr herausfordernden Zeit geschrieben. Siehe dazu ihr Glaubenszeugnis Was sind 80 Jahre im Vergleich zur Ewigkeit?