Inside Basical · Interview

No.7: Bye Bye, Basical

Neun Monate ist es nun her, dass der fünfte Jahrgang des Basicals, dem christlichen Orientierungsjahr, eingezogen ist. Heute war Abschiednehmen angesagt. Wir haben uns zuvor beim Packen und Putzen eingeschlichen und unsere Basicals nach ihrem Fazit befragt.

von Raphael Schadt · 04.07.2019

Bild: Raphael Schadt

Credo: Wie fühlt es sich an, hier zusammenzupacken?

Daniel: Fällt schon schwer. Aber vorhersehbar, es war ja von Anfang an klar, dass das Basical irgendwann enden wird und der Tag kommt, an dem wir wieder zusammenpacken müssen. Ich seh es so: ich bin mit wenig gekommen und habe jetzt viel mehr im Gepäck. Das Basical war eine riesige Bereicherung. Damit starte ich in die nächste Etappe.

Lucia: Ich dachte ja, dass es schlimmer wird. Mir hat seit langem vor dem Ende gegraust, weil die Zeit so stark für mich war. Ich hab schon davor geweint, das haben auch die anderen mitbekommen – und mitgetrauert. Aber seit den Schweigeexerzitien letzte Woche habe ich eine starke Ruhe bekommen. Ich hatte die Möglichkeit im Herzen damit abzuschließen und mich auf Neues einzustellen. Darauf, dass es Zeit ist, hinauszugehen und mit dem, was ich bekommen habe in der Welt Licht zu sein. Deshalb geht es ganz gut. Morgen wird aber trotzdem geheult (lacht). Wir sehen uns ja wieder, zum Beispiel beim IPF.

Credo: Was nehmt ihr mit?
Daniel: Sehr gute Erinnerungen. Viel Wissen. Die Bestärkung darin, dass wir das Richtige tun, wenn wir es durchdacht tun, anstatt uns vom Mainstream treiben zu lassen.

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„... ich bin mit wenig gekommen und habe jetzt viel mehr im Gepäck.” Bild: Raphael Schadt.

Credo: Was für Erinnerungen?

Daniel: Mein Erinnerungskästchen platzt ja schon von jenen aus Israel. Aber auch Ausfahrten, Spontanaktionen mit den Leuten hier, Spieleabende, coole, tiefe Gespräche.

Dominik: Israel! Das war mit die beste Erinnerung. Die Lobpreis-Session auf dem Schiff auf dem See Genezareth, ein passende Evangelium dazu gelesen. Die atemberaubende Stille danach – leichter Wind und ein paar Naturgeräusche – bei phantastischem Wetter. Das war sehr beeindruckend. Dazu die starken Gespräche. Unbezahlbar! Klar, in der Kapelle ist Jesus auch gegenwärtig, aber in Israel versteht man die Evangelien besser, kann sie besser nachvollziehen. Es wird deutlich, dass es historisch war: Hier ist dieses und jenes passiert. Ob jetzt zehn Meter weiter links oder rechts ist ja egal. Unglaublich Eindrucksvoll.

Credo: Was habt ihr gelernt?

Daniel: Einen fundierten Glauben zu haben. Warum glauben wir dies und jenes, warum so und nicht anders. Früher habe ich vieles in der Kirche hingenommen, ohne zu hinterfragen. Dadurch kann vieles verlorengehen. Hier im Basical geht man wirklich an die Basis, an die Struktur und legt nochmal ein Fundament, auf das man einen gesunden Glauben bauen kann. Damit kann man dann auch mit Freunden diskutieren, die im Glauben nicht fest stehen, oder mit Gott gar nichts am Hut haben wollen. Man kann Zeugnis geben, an was man glaubt, und weiss, warum man es glaubt.

Credo: Gab es auch Prüfungen?

Lucia: Ja es gab eine Abschlussprüfung. Die wurde aber nicht benotet. Es gab nur bestanden oder nicht. Wir haben alle bestanden. Die Prüfung wurde zwar mit Punkten, aber auch spielerisch aufgezogen, z.B. mit Aufgaben auf Stoppuhr, pantomimisch antworten etc. Fragen wurden gezogen, da konnte man Glück oder auch mal Pech haben. Wir haben uns die Tage davor auch darauf vorbereitet, nochmal durchgelesen, was wir in den Seminaren aufgeschrieben hatten. Neben dem Theoretischen habe ich aber auch viel Praktisches gelernt: Klavier spielen, ein paar Brocken Polnisch, schnitzen. Dinge wie vergeben und Konflikte klären, Selbstorganisation, dass regelmäßiges Beichten gut für das Gruppenklima ist oder dass geistliche Begleitung hilfreich ist.

Dominik und Daniel beim Packen. (Authentischer Schnappschuss – ja echt, die stehen immer so rum!) Bild: Raphael Schadt

Credo: Hattet ihr bestimmte Beichtväter?

Lucia: Nein, einfach bei den verschiedenen Gelegenheiten. Bei den Exerzitien, im Dom und so.

Credo: Lucia, was hast du als nächstes vor?

Lucia: Für den Sommer ist noch recht viel offen. Ab Herbst studier ich hier in Augsburg Grundschullehramt. Ich freue mich schon sehr auf die Theologievorlesungen und die Profs. Theologie ist mein Hauptfach. Kirchengeschichte fasziniert mich besonders. Das ist natürlich dann mit etwas mehr Lerndruck verbunden als hier im Basical.

Credo: Danke, dass ihr uns an eurem Basical-Jahr habt teilhaben lassen! Alles Gute euch für alles weitere!

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