Zölibat bedeutet, ehelos zu leben. Ordensleute, Priester und Bischöfe leben zölibatär. Sie verzichten für das Himmelreich auf eine Familie.
Was ist der Zölibat?
Zölibat bedeutet, ehelos zu leben. Katholische Ordensleute und Priester, teilweise auch Diakone, versprechen, um des Himmelsreiches willen ehelos zu leben. Vorbild für diese Lebensweise ist Jesus Christus selbst, der ehelos lebte. So hielten es auch die zwölf Apostel. Einige der Apostel waren zwar verheiratet, verließen für Jesus aber ihre Familie. Der Zölibat will ein Zeichen setzen; er ist Ehelosigkeit nicht um ihrer selbst, sondern um des Himmelsreiches willen.
Warum verlangt die Kirche von Priestern und Bischöfen ein zölibatäres Leben?
Das Vorbild für ein zölibatäres Leben ist Jesus selbst. Auch er lebte in eheloser Keuschheit, um seine ungeteilte Liebe zu Gott zum Ausdruck zu bringen. Priester und Ordensleute entscheiden sich bewusst für diese Lebensweise, die sie frei macht für den hingebungsvollen Dienst an Gott und den Menschen. Der Kirche geht es dabei aber nicht um praktische Gründe. Teilweise wird der Zölibat damit begründet, ein Priester könnte neben seinen vielen Verpflichtungen nicht auch noch für seine Familie da sein. Der Kirche geht es aber um mehr. Der Zölibat ist nicht nur praktisch, sondern geht auf den Willen Jesu zurück. Das ehelose Leben will auf eine größere Wirklichkeit, auf das Reich Gottes hinweisen.
Was passiert, wenn ein Priester den Zölibat bricht?
Bricht ein Priester den Zölibat, hat er gesündigt. Wie bei allen anderen Sünden auch, kann er sie bereuen und Gott im Sakrament der Versöhnung um Vergebung bitten. Der Priester kann die durch seine Weihe vermittelte Gnade nicht verlieren; auch nicht, wenn er sündigt.
Ist der Zölibat noch zeitgemäß?
Für die Kirche ist das Wort Gottes verbindlich. Das Evangelium spricht von der Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen als einer besonderen Lebensform in der Nachfolge Jesu. Auch und gerade heute kann die Ehelosigkeit ein Zeichen setzen: Wer bewusst auf Ehe, Sexualität und Familie verzichtet, weist auf eine größere Realität hin. Er oder sie zeigt auf Gott und sein kommendes Reich.
Ist ein zölibatäres Leben besser als ein Leben in Ehe und Familie?
Der Zölibat ist eine ganz besondere Form, Jesus Christus nachzufolgen – aber nicht die einzige. Viele Christen sind nicht zu einem ehelosen Leben berufen, sondern dazu, in ihrer Ehe und Familie von Jesus Christus Zeugnis abzulegen. Nicht alle Christen sind zum ehelosen Leben berufen. Daher ist ein zölibatäres Leben an sich auch nicht besser oder schlechter als das Leben in einer Familie.