„Mit Wagemut und Gottvertrauen“ – „Regens Wagner“

Credo: Worum geht es bei „Regens Wagner“ und welchen Aufgaben nimmt sich die Stiftung an?

Michaela Schmäche: Vorletztes Jahr durften wir den 175. Geburtstag des Regens-Wagner-Werks feiern – und der Auftrag von damals ist heute noch genauso aktuell: Menschen mit Behinderung Lebensperspektiven zu eröffnen. Das bedeutet, mitzuhelfen, dass Menschen mit Behinderung ein gutes und selbstbestimmtes Leben führen. Momentan an über 50 Standorten in Bayern und einem in Ungarn. Dabei orientieren wir uns an den Quellen des christlichen Glaubens und vertrauen darauf: Gott geht mit uns – so, wie das unser Gründer, Johann Evangelist Wagner damals auch tat. Er war Regens des Priesterseminars in Dillingen, daher der Name „Regens Wagner“. Zusammen mit Schwester Theresia Haselmayr legte er den Grundstein der heutigen Regens-Wagner-Stiftungen mit einer Schule für hörbehinderte Mädchen und Frauen in Dillingen.

Heute gibt es bei „Regens Wagner“ eine große Vielfalt an Angeboten für Menschen mit und ohne Behinderung: Offene Hilfen, Wohnangebote, Schulen, aber auch Kunst- und Kulturangebote oder Tiergestützte Pädagogik und Therapie – um nur einige zu nennen.

Credo: Wie kann ich mich ehrenamtlich bei den Angeboten von „Regens Wagner“ einbringen und für mich das Richtige finden?

Schmäche: Die Möglichkeiten, bei uns ehrenamtlich mitzuwirken, sind genauso vielfältig, wie die Menschen, die zu uns kommen (können): Wer sich gerne künstlerisch betätigt, kann zum Beispiel in unserer Tagesstätte für Erwachsene nach dem Erwerbsleben (TENE) den Ideen freien Lauf lassen und zusammen mit unseren Klientinnen und Klienten etwas kreieren.

Wer organisatorisch begabt ist, kann bei Veranstaltungen unserer Offenen Hilfen mitwirken oder eine Freizeitaktivität mitplanen. Wer gerne einfach eine gute Zeit mit Menschen verbringt, findet sich vielleicht im Besuchsdienst wieder, wo man sich zum Beispiel bei einer Tasse Kaffee unterhält, miteinander spielt oder gemeinsam kocht.

Natürlich sind auch Technik-Affine und praktisch Begabte willkommen, die beispielsweise rund um unsere Wohngruppen mitwirken können.

Credo: Wann, wie oft und wie lange wäre es gut, meine Zeit für die Freiwilligenarbeit einzusetzen, um etwas Nützliches beizutragen?

Schmäche: Es gibt prinzipiell an allen Tagen der Woche rund ums Jahr die Möglichkeit, zu uns zu kommen. Dabei ist es sowohl denkbar, punktuell bei einzelnen Projekten, Veranstaltungen oder Aktionen wie dem Modular Festival dabei zu sein oder auch regelmäßig einzelne Klientinnen und Klienten oder Gruppen zu begleiten. Was und wie viel entsteht, hängt auch immer vom Engagement der Ehrenamtlichen ab – neue Ideen und Initiativen sind willkommen und werden gemeinsam mit den Hauptamtlichen abgestimmt und bestmöglich realisiert.

Credo: Kann ich auch erst einmal ausprobieren, ob die Freiwilligenarbeit bei „Regens Wagner“ für mich das Passende ist? Wo kann ich mich melden?

Schmäche: Klar! Wer sich einbringen möchte, kann sich erstmal unverbindlich bei mir melden. Bei einem Kennenlerntermin stelle ich unsere Bereiche vor und wir können gemeinsam überlegen, was passend sein könnte. Natürlich ist es auch möglich, Verschiedenes auszuprobieren und erstmal in die unterschiedlichen Bereiche hineinzuschnuppern. So kann man im Ehrenamt auch eigene Stärken oder Fähigkeiten entdecken, die man von sich eventuell noch gar nicht kannte …  Sollte es dann doch nicht das Richtige sein, sind wir dankbar für die gemeinsame Zeit.

Credo: Kann ich nur bei „Regens Wagner“ in Augsburg oder auch an anderen Standorten ehrenamtlich helfen?

Schmäche: Eine ehrenamtliche Mitarbeit ist natürlich nicht nur bei uns in Augsburg, sondern auch an den vielen anderen Standorten z. B. in Schwaben in Dillingen oder Landsberg möglich. Auf der Website jedes Zentrums findet man unter der Kategorie „Ihre Unterstützung“ die jeweiligen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für die ehrenamtliche Mitarbeit.

Credo: Wenn ich mich dazu entscheide, bei „Regens Wagner“ mitzumachen, kann ich ein freundschaftliches Umfeld erwarten? Entstehen Freundschaften?

Schmäche: Wir legen sehr viel Wert darauf, dass unser Leitbild nicht nur schön klingt, sondern auch aktiv gelebt wird. Gegenseitige Wertschätzung und Aufmerksamkeit, Begegnungen auf Augenhöhe und sich gegenseitig als ganzen Menschen zu sehen sind uns sehr wichtig. Als Mitarbeiterin spüre ich das in unserem Team und ich gehe deshalb gerne in die Arbeit. Wir schaffen Begegnungsorte, an denen Menschen gerne zusammenkommen, lebenswerte Erfahrungen machen und sich annähern können.

Credo: Was ist das Besondere an „Regens Wagner“, welche Gründe gibt es für christliche Gläubige genau hier zu helfen?

Schmäche: Das Regens-Wagner-Werk entstand in einer Zeit, als Menschen mit Behinderung noch am Rande der Gesellschaft standen. Der unerschütterliche Glaube an das Machbare hat sich bis heute nicht geändert. „Regens Wagner“ ist bunt und vielfältig durch das Engagement von Menschen aus der ganzen Welt. Dabei steht die Organisation gleichzeitig unumstößlich auf den christlichen und freiheitlich demokratischen Grundfesten unserer Verfassung.

Credo: Vielen Dank für das Interview!

Anmerkung der Redaktion: Du möchtest gerne „Regens Wagner“ in ihrer Arbeit unterstützen? Dann kontaktiere für die Mitarbeit in Augsburg gerne Michaela Schmäche. Oder informiere dich auf der Website von einem der regionalen Zentren in deiner Nähe, über Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner!